Berechnung

Die Berechnung erfolgt exemplarisch für die Altersgruppe 20-29 Jahre. Für alle anderen Altersgruppen erfolgte diese analog. Der betrachtete Impfstoff für alle Berechnungen ist Cominarty (Biontech/Pfizer).

Berechnungsgrundlage

Todesfälle Corona gemischt133[1]
Todesfälle Corona Männer82[1]
Todesfälle Corona Frauen51[1]
Todesfälle pro 1000 Dosen0,02 (1 Toter auf 50000 Dosen)[2]
Anzahl Infektionen1343947 [3]
Aufteilung Infektionen nach Geschlecht671973 (50:50) Annahme
Tabelle 1: Übersicht Berechnungsgrundlage, Stand: 31.01.2022

Außerdem erfolgt die Berechnung des Risiko-Nutzen auf Basis des höchsten Schadensausmaßes (Tod). Das heißt eine Gewichtung verschieden schwerer Folgen (Tod, schwere Erkrankung/Nebenwirkung, mittelschwere Erkrankung/Nebenwirkung usw.) einer Coronainfektion oder Imfpung wird nicht betrachtet.

Beispiel – Optimierung nach Schadensausmaß Tod (vereinfacht, Coronatote bei geimpften nicht berücksichtigt):

Impftote=20, Coronatote=40 –> Risiko-Nutzen für Impfung überwiegt.

Beispiel – Optimierung nach Schadenausmaß Tod + schwere Schäden:

Impfung: Impftote=20 + Myokarditis nach Impfung=100, Corona: Coronatote=16 + Myokarditis nach Corona=200 –> je nach Gewichtung des Schadensausmaßes Tod und Myokarditis kann Risiko-Nutzen für oder gegen Impfung ausfallen.

1. Schritt: Berechnung der Anzahl Infektionen pro Todesfall durch Corona

Berechnung 1: Anzahl Infektionen pro Todesfall Corona für gesamten Zeitraum der Pandemie, Impfstatus nicht berücksichtigt

Vermutlich gibt es nun den Einwand: Aber die Impfung hat doch auch Todesfälle verhindert bzw. es sind auch geimpfte Menschen verstorben (Impfdurchbrüche). Schauen wir uns hierzu Abbildung 1 an. Diese beschreibt, die Entwicklung der Anzahl der Infektionen/Todesfälle Corona. Die Priorisierung bei der Impfung wurde erst im Juni 2021 aufgehoben. Man kann davon ausgehen, dass vorher kein signifikanter Anteil der Altersgruppe: 20-29 Jahre, geimpft wurde. Bereits davor beginnt die Mortalität (sprich das Verhältnis Anzahl der Infektionen/Todesfälle Corona) zu steigen. Ein Anstieg bedeutet, eine Infektion führt weniger häufig zum Tod. Sprich, die Mortalität des Virus nimmt ab.

Abbildung 1: Anzahl der Infektionen pro Todesfall

Als Ursache liegt die Verbreitung neuer Varianten nahe (Abbildung 2). Nach Übergang von Variante Alpha zu Delta zwischen Kalenderwoche 23 und 34 erfolgt ein Anstieg der Anzahl der Infektionen pro Todesfall Corona. Ein weiterer markanter Anstieg erfolgt zwischen Kalenderwoche 45 und 49. In diesem Zeitraum wird die dominierende Variante Delta durch Variante Omikron abgelöst. Der rasante Anstieg der durchgeführten Impfungen ab Kalenderwoche 25 führt zu keinem signifikanten Anstieg der Kurve. Die Veränderung bzgl. der Mortalität scheint aus der Veränderung des Virus zu resultieren.

Abbildung 2: Virusvarianten nach Kalenderwochen 2021/2022

2. Schritt: Berechnung der Anzahl Infektionen pro Todesfall durch Corona für Ungeimpfte

Wir berücksichtigen die Impfwirkung erst ab Kalenderwoche 29 im Jahr 2021, da davor kein signifikanter Anteil geimpft wurde und man erst nach 2 Wochen als geimpft zählt. Die Impfquote heute beträgt in der Altersgruppe: 18-59 Jahre gute 80% (leider keine genauere Angabe für Altersgruppe 20-29 Jahre vom Robert-Koch-Institut verfügbar, tendenziell Impfquote bei jüngeren aber geringer). Wir gehen vom Maximum aus und wählen die Impfquote von 80%. Diese verteilen wir gleichmäßig auf den Zeitraum der Kalenderwoche 29 im Jahr 2021 bis heute (27.01.2022), wodurch sich eine durchschnittliche Impfquote von 40% über diesen Zeitraum ergibt.

Infektionen bis KW 29 2021584236[3]
Todesfälle Corona bis KW 29 202197[4]
Infektionen ab KW 29 2021641530[3]
Todesfälle Corona ab KW 29 202136[4]
Impfdurchbrüche Infektionen in %?
Impfdurchbrüche Todesfälle Corona in %?
Durchschnittliche Impfquote ab KW 29 2021 in %40[5]
Tabelle 2: Übersicht Berechnungsgrundlage ungeimpft, Stand: 31.01.2021

Leider bietet uns das Robert-Koch-Institut keine fundierte Datenbasis zur Impfeffektivität. Ehrlich gesagt ist dies auch äußerst schwierig bei gerade mal 36 Todesfällen durch Corona. Die Anzahl ist einfach zu gering, um eine statistische Aussagekraft zu haben. Wir sind großzügig und gehen von einem 100% Impfschutz vor Tod aus. Das heißt, alle Todesfälle (Anzahl ab KW 29 2021: 36 Todesfälle) seit Aufhebung der Impfpriorisierung rechnen wir dem ungeimpften Anteil der Altersgruppe 20-29 Jahre zu. Die Anzahl der Infektionen splitten wir entsprechend der Impfquote (60% ungeimpft und 40% geimpft). Aufgrund der Schutzwirkung der Impfung sollte die Anzahl der Infektionen bei den ungeimpften eigentlich relativ höher sein. Wir sind aber großzügig und bleiben bei einem Splitt entsprechend der Impfquote (60% ungeimpft und 40% geimpft). Bezüglich der Anzahl der Infektionen möchte ich noch anmerken, dass das Robert-Koch-Institut keine Angabe zur Anzahl der Tests der verschiedenen Gruppen macht. Ein Faktor für die relative Anzahl Infektionen lässt sich also nicht bestimmen. Man kann davon ausgehen, dass aufgrund von 3G der ungeimpfte Anteil häufiger getestet wird.

Berechnung 2: Anzahl Infektionen pro Todesfall Corona ab Kalenderwoche 29 2021 für ungeimpften Anteil

Selbst im Worst Case ist das Verhältnis Anzahl der Infektionen/Todesfälle durch Corona für ungeimpfte schon gestiegen. Ein Anstieg bedeutet eine Abnahme der Mortalität. Vergleicht man diesen Wert mit dem Verhältnis zur Zeit der Variante Alpha (2000 bis 4000) ergibt sich bereits ein Faktor von ca. 3 bis 6 bzw. 0,16 bis 0,31. Auch hier wieder der Hinweis, dass bei Variante Alpha noch kein signifikanter Impfschutz in der Altersgruppe bestand. Das Verhälntnis in Abbildung 1, bis zur Aufhebung der Impfpriorisierung, bezieht sich also auf ungeimpfte, ebenso wie das Verhältnis in Berechnung 2.

Die Anzahl der Infektionen pro Todesfall für ungeimpfte über den ganzen Zeitraum der Pandemie lässt sich dann wie folgt berechnen:

Berechnung 3: Anzahl Infektionen pro Todesfall Corona für gesamten Zeitraum der Pandemie für ungeimpften Anteil

3. Schritt: Anzahl Imfpungen pro Todesfall

Im nächsten Schritt wird die durschnittliche Anzahl Impfungen berechnet, die zu einem Todesfall durch Impfung führt. Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach sollen 3 Dosen eine ausreichende Immunisierung bieten. Das ist ebenfalls die angedachte Anzahl an Dosen bei der diskutierten Allgemeinen Impfpflicht. Mit den Verdachtsfällen bzgl. Todesfälle durch Impfung ergibt sich folgendes Verhältnis:

Berechnung 4: Anzahl Impfungen pro Todesfall

4. Schritt: Faktor für Risiko-Nutzen

Um den Faktor für Risiko-Nutzen zu berechnen, setzen wir Anzahl Infektionen pro Todesfall ins Verhältnis zu Anzahl Impfungen pro Todesfall. Ist das Verhältnis kleiner 1 spricht das für die Impfung, bei einem Faktor größer 1 gegen die Impfung.

Berechnung 5: Faktor Risiko-Nutzen

Der berechnete Faktor beschreibt, dass durch Corona um den Faktor 2,13 mehr Tote zu erwarten sind als durch die Impfung. Von einem herausragenden Risiko-Nutzen Faktor kann hier nicht die Rede sein. Insbesondere, wenn wir verschiedene Unsicherheiten ins Spiel bringen. Dies erfolgt in Schritt 5 zur Berechnung der Risikomatrix.

5. Schritt: Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren

Theoretisch gibt es eine unbegrenzte Anzahl Einflussfaktoren die das Risiko-Nutzen Verhältnis ändern können. Das würde auf eine n-dimensionale Matrix führen. Ich werde mich für die Berechnung auf die für mich 4 wichtigsten Einflussfaktoren fokussieren.

f_(Impftote, tat)Soll berücksichtigen, dass nicht alle gemeldeten Fälle auf die Impfung zurückzuführen sind (z.B. Normalsterblichkeit oder bewusste Falschmeldung). Allerdings könnte auch die Dunkelziffer der Nebenwirkung höher sein bzw. Anteil einer Altersgruppe überproportional. Bei 20-29 Jährigen deutet die Verteilung der Nebenwirkungen (z.B. Myokarditis), insbesondere bei Männern, darauf hin. Leider gibt es vom Paul-Ehrlich Institut keine genauere Auffschlüsselung nach Alter. Auch Pathologen gehen von einer signifikanten Dunkelziffer aus, da nicht ausreichend Obduktionen durchgeführt werden.
f_(Coronatote, tat)Faktor berücksichtigt, welche Menschen tatsächlich „an“ Corona verstorben sind und nicht „mit“ Corona.
f_OmikronFaktor für geringere Mortalität durch Omikron.
f_(Dunkelziffer Infektionen)Dunkelziffer Infektionen beschreibt den Faktor für nicht erkannte Infektionen. Bei Varianten mit höherer Infektiosität und milderen Verläufen liegt höhere Dunkelziffer nahe.
Weitere EinflussfaktorenWeiterer Faktor für Vorerkrankungen sinnvoll, da Sterberisiko durch Corona bei Menschen ohne Vorerkrankung erheblich geringer. Insbesondere in der betrachteten Altersgruppe kam es durch Corona zu keiner Übersterblichkeit. Die wenigen Todesfälle sind vermutlich auf Menschen mit starken und mehreren Vorerkrankungen zurückzuführen.
Tabelle 3: Übersicht Einflussfaktoren Risiko-Nutzen

Quellen

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/#professional

[2] https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-30-11-21.pdf?__blob=publicationFile&v=9

[3] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Altersverteilung.html

[4] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/COVID-19_Todesfaelle.html

[5] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquoten-Tab.html

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